Beschreibung des Moduls
Allgemeines Dach
Mit dem Programm Allgemeines Dach sind Sie in der Lage, die verschiedensten Dachformen und Konstruktionen nach Eurocode 5 nachzuweisen. Durch die freie Eingabe können symmetrische und asymmetrische Pfetten-, Sparren- und Kehlbalkendächer konstruiert werden. Die Lastannahmen (Ermittlung der Einwirkungen) erfolgen voll automatisiert nach Eurocode 1.
System
Freie Dachkonstruktion:
In dem Programm werden die beiden Dachseiten unabhängig voneinander eingegeben. So ist eine maximale Flexibilität mit vielen Vorzügen gegeben:
- unterschiedliche Dachneigungen,
- unterschiedlichen Anzahl der Felder, je bis zu 10,
- Kragarm links und/oder rechts unten,
- Kragarme oben bei entsprechender Lagerung des Firstes,
- unterschiedliche Drempelhöhen,
- etc...
Kehlbalkenlage:
Optional kann an dem Dach eine Kehlbalkenlage angeordnet werden. Diese kann ein- oder zweiteilig sein. Für den Anschluss an die Sparren stehen verschiedenste Detailnach-weise zur Auswahl. Die Auflagerung oder Aufhängung an einer Pfette (Auflager) steht ebenfalls zur Auswahl.
Die Kehlbalkenlage kann bis zu drei Zwischenauflager erhalten. Weiterhin kann das gesamte Dach als ‘In Höhe der Kehlbalkenlage horizontal gehalten’ definiert werden.
Materialien
Folgende Holzarten können berücksichtigt werden:
- Nadelholz C14 bis C50
- Laubholz D30 bis D70
- Brettschichtholz Gl24h bis Gl36c
- KERTO-S® Träger
- jedes beliebige andere Material ist erfassbar indem der Nutzer die Werte für die Festigkeiten, den E-Modul und den Schubmodul eingibt. Zusätzlich ist der Sicherheitsfaktor γM anzugeben. Damit ist fast jedes Holz - Material erfassbar
Lasten
Die automatisierte Lastermittlung in den Dachprogrammen:
Die Ermittlung der Lasten in den Dachprogrammen erfolgt automatisch über die Eingabe der Standortdaten und Randparameter. In den Grundlasten/Lastparametern werden die Eigengewichte, die Schneelasten und die Windlasten definiert. Den Programmen liegt eine komplexe Datenbank mit über 14.000 Datensätzen zugrunde, die beliebig erweitert werden kann. Über die Eingabe des Ortes oder der Postleitzahl werden alle relevanten Parameter geladen und die Lasten werden entsprechend angepasst:
Zusatzlasten:
Neben den allgemeinen Grundlasten können weitere Zusatzlasten ermittelt und eingegeben werden. Die Lasteingabe erfolgt hier getrennt nach den Dachseiten. Es können Einzellasten, Einzelmomente, Gleichlasten und Trapezlasten eingegeben werden.
Für Zusatzlasten als Trapezlasten (z. B. aus Gauben) steht ein separater bereich zur Verfügung:
Hinweis zu Windlasten:
Das Programm ermittelt eigenständig alle notwendigen cpe-Werte. Der Nutzer hat jedoch die Möglichkeit, für die Bemessung des Sparrens eine feste Größe für die Windlast wk anzugeben. Dann wird für die Bemessung keine Einteilung in Bereiche (F, G und H) vorgenommen.
Man kann auch auswählen, ob bei Sattel-/Walm- oder Pultdächern im Bereich F, G und H die positiven oder negativen Werte für cpe angesetzt werden. Weiterhin kann man festlegen, ob der Bereich F oder der Bereich G von der Traufkante oder von der Hauskante aus angesetzt werden (nur interessant bei Dachüberstand).
Das Programm ermittelt alle Auflagerreaktionen für die Windlastfälle (Anströmung 90° und 180° sowie ggfs. Leeseite). Diese Lagerreaktionen können wahlweise mit ausgedruckt werden.
Der Windstaudruck q kann nach Angabe der notwendigen Werte wie Höhe über Gelände, Windlastzone und ggfs. Geländekategorie vom Programm automatisch ermittelt werden.
Hinweis zu Schneelasten:
Die Schneelast sk kann nach Angabe der notwendigen Werte wie Höhe über NN und Schneelastzone vom Programm automatisch ermittelt werden.
Nachweise
Folgende Nachweise werden geführt :
- Nachweise für Biegung/Stabilität
- Nachweise für Querkraft
- Nachweis der Verformungen
- Optional Brandschutz
- Optional Knicken
- Optional Kippen
- Optional Auflagerpressung
Schnittgrößenermittlung:
Die Schnittgrößen werden als min/max – Überlagerung unter Berücksichtigung der Sicherheitsbeiwerte γF ermittelt. Dabei werden die Bemessungslastkombinationen vereinfachend nach DIN 1052 (2004) und nicht nach DIN 1055(100) gebildet. Lediglich beim Nachweis von außergewöhnlichen Bemessungssituationen (z.B. Schnee in norddeutscher Tiefebene) und bei der Brandbemessung wird die Überlagerung nach DIN 1055(100) unter Berücksichtigung der y – Werte durchgeführt.
Bemessung:
Bei der Bemessung werden alle Einwirkungskombinationen einzeln untersucht. Dies ist notwendig, da der Faktor k,mod an die einzelnen Einwirkungen bzw. deren KLED (Klasse der Einwirkungsdauer) gekoppelt ist. Bei außergewöhnlichen Einwirkungskombinationen wird der Sicherheitsbeiwert γM für die Materialseite automatisch auf 1,00 gesetzt.
Knicknachweis:
Nach Eingabe der Knicklängenbeiwerte, getrennt nach den Dachseiten und feldweise, wird ein Knicknachweise geführt. Das Programm unterscheidet Knicken um die X- bzw. Y-Achse.
Kippnachweis:
Im Allgemeinen ist ein Kippnachweis nicht notwendig, da die Konstruktion durch Dachlatten bzw. Verschalung gegen Kippen gehalten ist. Durch Eingabe der max. Kipplängen getrennt nach den Dachseiten, kann dieser Nachweis jedoch zusätzlich geführt werden.
Nachweis Durchbiegungen:
Beim Nachweis der Durchbiegungen werden die Durchbiegungen für die quasi-ständige und die seltene Bemessungssituation unter Berücksichtigung der y0 – Werte bzw. y2 – Werte ermittelt. Bei Kragarmen werden wahlweise nur die positiven Durchbiegungen angesetzt. Zudem kann der Nutzer optional vorgeben, dass der Deformationsbeiwert k,def bei Holz, welches feucht eingebaut wird und nachträglich trocknet um 1,00 erhöht wird.
Nachweis der Auflagerpressung:
beim Nachweis der Auflagerpressung können wahlweise die nach DIN 1052 zulässigen Überstände ü = 30 mm angesetzt werden. Das Programm setzt dabei an Endauflagern automatisch nur einmal ü an, wenn kein Kragarm vorhanden ist. Der Nutzer kann zudem den Beiwert kc,90 wählen (standardmäßig ist dieser Wert auf 1,00 gesetzt)
Nachweis Brandschutz:
Optional kann gewählt werden, ob eine Bemessung im Brandfall nach DIN 4102-22 geführt werden soll. Die Brandbemessung erfolgt nach dem vereinfachtem Verfahren mit ideellen Restquerschnitten und mit den aussergewöhnlichen Einwirkungskombinationen nach DIN 1055-100. Der Anwender legt fest, welche der Dachseiten und/oder Kehlbalken die dreiseitige Brandbeanspruchung erhalten. Zur Wahl stehen:
- R30 (F30)
- R60 (F60)
- R90 (F90)
Weiterhin kann festgelegt werden, dass die Höhe der Balken auch im Bereich der Klauen durch Abbrand abgemindert werden sollen.
Weitere Screenshots: Bild klicken.
Beispiel 1 | |
Beispiel 2 |
Das Programm Allgemeines Dach wird regelmäßig weiterentwickelt. Folgende Tabelle zeigt den aktuellen Entwicklungsstand:
16/05.1
• in Systemgrafik Abmessungen Balken ergänzt
• Festigkeiten Brettschichtholz nun nach DIN EN 14080:2013-09
• Brettschichtholz GL30c / GL30h ergänzt, GL36c / GL36h entfernt
15/12.1
• Abminderung NKL 2/3 bei 70% Anteil g nicht bei nur g (Auslegung NABau)
15/09.1
• nun zul. Durchbiegungen manuell frei wählbar
14/12.1
• Korrektur bei Knicknachweis (nun in Einzelfällen etwas günstiger)
• Korrektur bei Nachweis Fusspunkt
14/09.1
• Erhöhung Schneelast nach ÖNORM nun optional, Lagerreaktionen ohne Erhöhung
14/02.1
• ÖNORM B 1991-1-3:2013 und ÖNORM B 1991-1-4:2013 eingearbeitet
14/01.1
• Korrektur bei Ausgabe der Bemessungs-LFK (Bezeichnung) in Sonderfällen
13/09.1
• nun auch Angabe der Querschnittswerte im Bereich der Klauen
13/08.1
• Psi-Werte für Einwirkungen können nun manuell vorgegeben werden
• Schnittgrößen für LFK werden nun mit ausgewiesen
• Querschnittswerte A und Wy im Bereich der Klauen werden nun mit ausgewiesen
13/07.1
• Korrektur cpe-Wert 10° Satteldach Bereich I
13/03.1
• Ausdruck bei NA Österreich korrigiert (Überschneidung)
13/02.1
• Gelenkkräfte im First können ausgegeben werden
• System + Belastung können ins Programm Ebenes Stabwerk exportiert werden
• zusätzlicher Kehlbalken (Hahnenbalken) möglich
• Änderungen nach DIN EN 1995-1-1/NA/A1 eingearbeitet
• Eigengewicht der Sparren / Kehlbalken kann nun mit spez. Gewicht vorgegeben werden
• Winddruck q und Schneelast sk können nun manuell vorgegeben werden
• Winddruck q kann auch nach genauem Verfahren ermittelt werden (Deutschland)
12/08.1
• (NA Österreich): Korrektur bei Schneelastermittlung in Mischgebieten (wenn Mittel aus zwei Zonen)
12/04.1
Umstellung / Ergänzung auf Eurocode
12/03.1
• Sparren können nun optional im First biegesteif verbunden werden
• kleine Korrektur bei Überlagerung bei einseitig halben Schnee aus Zusatzlasten
11/10.1
Das Programm wurde neu entwickelt und in das Gesamtpaket integriert.
Änderungen / Erweiterungen vor 2010 werden hier nicht aufgelistet. Für Informationen über Versionen 09/11.1 und älter klicken Sie bitte hier.