Beschreibung des Moduls
Stahlbetonträger - Plus
Mit dem Programm Stahlbetonträger - Plus sind Sie in der Lage, die nach Eurocode 2 erforderlichen Nachweise und die Bemessung für Stahlbetonbalken mit zweiachsiger Biegung als Durchlaufträger zu führen.
System
Systemeingabe:
Es können bis zu 14 Felder mit Kragarmen je Richtung definiert werden.
Die Eingabe des Systems ist selbsterklärend. Jede Anpassung wird direkt im Vorschaufenster angezeigt, so dass jederzeit größtmögliche Kontrolle gegeben ist. Es können jeweils bis zu 14 Felder, mit/ohne Kragarm links/rechts gewählt werden.
Sämtliche Eingaben am System führen zur direkten Anpassung der System- und Lastdarstellung. Die Anzeige der Ergebnisse (Momenten- und Querkraftverläufe etc., Bewehrungswahl u. dgl.) erfordern aufgrund des komplexen Rechenkerns, in Abhängigkeit der Rechnerleistung, eine gewisse Wartezeit. Um dies etwa in der Eingabephase zu steuern, werden verschiedene Genauigkeitsstufen für die Berechnung angeboten. Die Einstellung erfolgt bei den Bemessungsparametern:
Die Lagerdefinition:
Für jedes Auflager kann eine eigene Breite mit unterschiedlicher Lagerbedingung festgelegt werden:
- 1 = direkte (unmittelbare) Lagerung
- 2 = indirekte (mittelbare) Lagerung
Die Auflager können in zwei Arten definiert werden:
- gelenkige Lagerung
- volle Einspannung
Achsabstände und Betondeckung:
Neben den Achsabständen der oberen und unteren Bewehrungslage kann auch die Betondeckung (das Verlegemaß der Längsbewehrung) angegeben werden.
Lasten
Eingabe der Lasten:
Bei der Belastung erfolgt eine Unterscheidung nach ständigen und veränderlichen Lasten (Eigengewicht / Verkehrslast). Jeder veränderlichen Einwirkung wird eine Einwirkungsart zugeordnet. Folgende Einwirkungsarten sind wählbar:
• 1 : Nutzlast
• 2 : Schneelast
• 3 : Windlast
• 4 : Sonstige veränderliche Einwirkungen
• 5 : Wind alternativ zu Nummer 3
• 6 : Erdbeben
Bei Schneelasten wird zusätzlich unterschieden:
• 7 : Schneelast für Orte bis NN +1000m
• 8 : Schneelast für Orte über NN +1000m
Weiterhin werden die Kategorien für die Nutzlasten gewählt:
Längskraft:
Es kann eine zusätzliche Längskraft als Desiglast definiert werden:
Lastarten:
Folgende Lastarten können sowohl in Z- (vertikal), als auch in Y-Richtung (horizontal) wirken. Es können positive, wie negative Werte eingegeben werden:
Weitere Optionen bei der Lasteingabe:
- Das Eigengewicht der Platte kann optional mit 25 kN/m³ angesetzt werden.
- Es kann optional gewählt werden, ob Schneelasten zusätzlich in einem Sonderlastfall (norddeutsche Tiefebene) 2,3-fach angesetzt werden sollen.
- Gleichlasten können nicht nur feldweise, sondern auch direkt über den gesamten Träger als g- und/oder q-Last eingetragen werden.
- Zu jeder Last kann ein kurzer Kommentar eingegeben werden (max. 15 Zeichen).
- Es kann gewählt werden, ob Schnee- und Windlasten feldweise angesetzt werden sollen.
Material, Bemessung
Die Material-/ Bewehrungswahl mit Bemessung:
Die Bemessung erfolgt nach EC 2 (DIN EN 1992).
Es können folgende Betone berücksichtigt werden:
Normalbeton:
C12/15 ; C16/20 ; C20/25 ; C25/30 ; C30/37 ;
C35/45 ; C40/50 ; C45/55 ; C50/60
Als Betonstahl kann B500 oder B550 (für Österreich) oder B450 gewählt werden
Weitere Optionen für die Bemessung:
- Vorgaben für den Rißnachweis nach den Anforderungsklassen und Umweltbedingungen:
- Klasse E (XC2, XC3, XC4, XD1, XD2, XD3, XS1, XS2, XS3) --> wk = 0,3 mm)
- Klasse F (Stahlbetonbauteile X0, XC1 --> wk = 0,4 mm)
- Optional mit Momentenausrundung oder mit Anschnittmomenten rechnen.
- Optional Berechnung mit PSI-Werten.
- Optional Q (Theta - Winkel der Betondruckstrebe) frei wählbar, konstant gesetzt.
- Zweiachsige Querkraftbemessung getrennt nach Richtung oder nach Prof. Mark.
- Optional Mindestbewehrung erfassen
- Auswahl zur Lage der Bewehrung:
- in den Ecken konzentriert
- oben/untern konzentriert
- umfangverteilt
Biegeschlankheit:
Der Nachweis der Biegeschlankheit erfolgt für beide Tragrichtungen. Grenzen formungsempfindliche Bauteile an den Balken, kann mit l/500 gerechnet werden; andernfalls wird l/250 angesetzt. Im Nachweis nach EC2-1-1, 7.4.2 wird die erforderliche und die gewählte Bewehrung brücksichtigt und fließt in die Berechnung ein.
Beispielhafte Ein- und Ausgabe:
Hinweise
Weitere Hinweise zum Programm:
Die Ermittlung der Schnittgrößen und die Bemessung erfolgen nach der minimalen bzw. maximalen Überlagerung der vom Programm automatisch gebildeten Lastfälle unter Berücksichtigung der maßgebenden Sicherheitsbeiwerte. Die Sicherheitsbeiwerte werden nach EC1 (DIN EN 1991) angesetzt.
Bemessung für Biegung:
Die Biegebemessung erfolgt auf Grundlage eines allgemeinen Rechenverfahrens für ein- und zweiachsige Biegung. Die einzelnen Bewehrungsgruppen werden hierbei gleich gewichtet. Die unterschiedlichen Bewehrungsanordnungen (eckverteilt, umfangverteilt oder oben und unten konzentriert) werden dabei entsprechend berücksichtigt. Durch die gleiche Wichtung aller Bewehrungsgruppen ergibt sich somit immer eine Gesamtbewehrung, welche entsprechend der gewählten Anordnung zu verteilen ist. Dies ist auch bei einachsiger Biegung der Fall. Falls jedoch eine einachsige Biegung vorliegt sollte der Träger dann zweckmäßiger mit dem Programm Stahlbetonträger gerechnet werden.
Bemessung für Querkraft
Die Bemessung der Querkraft kann wahlweise nach zwei verschiedenen Verfahren durchgeführt werden. Zum einen kann man die Querkraftbemessung getrennt in beide Richtungen durchführen lassen. Dabei wird die sich hierbei maximal ergebende Querkraftbewehrung als maßgebend angegeben und für beide Richtungen angesetzt. Weiter kann man nach dem Verfahren von Prof. Mark die Querkraftbewehrung ermitteln lassen. Hierbei erfolgt die Bemessung mit der resultierenden Querkraft jedoch unter Ansatz einer modifizierten Querschnittsbreite. Das Verfahren nach Prof. Mark führt in der Regel zu etwas mehr Querkraftbewehrung.
Rissbreitenbegrenzung
Der Nachweis der Rissbreitenbegrenzung erfolgt über die Ermittlung des zulässigen Grenzdurchmessers zul. ds für die jeweiligen Felder bzw. Stützen. Dieser Grenzdurchmesser wird auch bei der Auswahl der Bewehrung angezeigt. Die Stahlspannung Sigma wird für die quasiständige Bemessungskombination ermittelt (Kategorie E u. F)
Allgemeine Hinweise zur Bemessung
Die Bemessung erfolgt im Bemessungsschnitt immer für den ungünstigsten Querschnitt in diesem Punkt. So wird an den Stützen sichergestellt, dass die ermittelte Bewehrung stets für das maßgebende Feld bzw. den evtl. maßgebenden Kragarm ausgelegt ist !
Allgemeine Hinweise:
Im EC2 werden folgende Bezeichnungen verwendet, die in der alten DIN 1045 (88) anders deklariert waren, oder mit der Zeit eingeführt wurden:
- q = veränderliche Lasten (früher p - alte Bezeichnung für die Gesamtlast aus g+p)
- d = statische Nutzhöhe (früher h - alte Bezeichnung für die Bauteildicke)
- h = Bauteildicke (früher d - alte Bezeichnung für die statische Höhe)
- d1 = Randabstand der unteren Bewehrung (früher obere Bew.)
- d2 = Randabstand der oberen Bewehrung (früher untere Bew.)
In der DIN 1045-1 werden viele neue Bezeichnungen verwendet, die meist auf englische Fachbegriffe verweisen. Da dies meist nur über Indizes erfolgt sind nachfolgend einige dieser Indizes erläutert.
- c = Beton (concrete)
- t = Zug (tension)
- m = Material (material)
- d = Bemessungsniveau (design)
- k = charakteristische Lasten
- E = Einwirkung
- R = Widerstand
Weitere Screenshots: Bild klicken.
nach EC2 (NA Deutschland):
Das Programm Stahlbetonträger - Plus wird regelmäßig weiterentwickelt. Folgende Tabelle zeigt den aktuellen Entwicklungsstand:
17/01.1
Das Programm wurde neu entwickelt und in das Gesamtpaket integriert.
Änderungen / Erweiterungen vor 2010 werden hier nicht aufgelistet. Für Informationen über Versionen 09/11.1 und älter klicken Sie bitte hier.